Gewähltes Thema: Strukturierte Oberflächen in der Keramik

Wir tauchen heute tief in die Kunst der strukturierten Oberflächen ein: Erhebungen, Rillen, Prägungen und subtile Spuren, die Licht und Schatten tanzen lassen. Lies weiter, experimentiere mit, und abonniere unseren Blog, wenn dich die fühlbare Poesie von Ton begeistert.

Chamotte als Gerüst für Relief
Chamotte gibt dem Ton Rückgrat: Sie reduziert Schrumpfung, verhindert Verzug und hält scharfe Kanten stabil. Für kräftige Rillen oder tiefe Stempelabdrücke wähle eine stärker schamottierte Mischung, während feine Linien oft mit wenig oder ganz ohne Chamotte eleganter gelingen.
Plastizität und Standfestigkeit balancieren
Weicher, plastischer Ton lässt sich wunderbar drücken, rillen und prägen, kann aber unter Eigengewicht einsacken. Härterer Ton hält Formen, verlangt jedoch entschlossenere Werkzeuge. Teste beide Extreme an Probekacheln, notiere Ergebnisse und finde dein persönliches Gleichgewicht.
Anekdote: Die Schale, die zu weich war
Ich drückte ein altes Leinentuch in eine frisch gedrehte Schale. Das Muster war traumhaft – bis der Rand langsam wegrutschte. Lektion gelernt: Erst anledernhart texturieren, dann fein nacharbeiten. Seitdem entstehen Kanten, die bleiben, und Texturen, die wirklich strahlen.

Werkzeuge und Fundstücke: Charakter aus Material

Kordel, Leinen, Spitze, Bambusmatten, Zitronenreibe, Zahnbürste: Alltagsgegenstände erzeugen überraschend reiche Oberflächen. Drücke sanft, rolle rhythmisch, variiere Winkel und Druck. So entstehen wiedererkennbare Muster, die dennoch lebendig bleiben und den Ton nicht überfordern.

Werkzeuge und Fundstücke: Charakter aus Material

Schnitze Motive in Hartholzreste, radier sie in Radiergummis oder drucke sie mit 3D-Druck aus hitzebeständigem Material. Roulettes aus Zahnrädern hinterlassen wiederholbare, aber organisch wirkende Spuren. Markiere jedes Werkzeug, um Serien konsistent nachverfolgen zu können.

Techniken II: Prägen, Rändeln und Abformen

Blätter, Gräser, Muscheln und Rinde hinterlassen organische Spuren. Drücke nicht zu tief, damit Wände stabil bleiben. Ein Blatt als Negativform erzeugt Adern, die unter transparenter Glasur wie lebendig wirken und die Hand automatisch verweilen lassen.

Timing und Trocknung: Die Magie des lederharten Moments

Zu weich: Abdrücke verschwimmen. Zu trocken: Risse beim Prägen. Lederhart ist Gold – genug Widerstand für klare Kanten, doch noch formbar für Korrekturen. Spüre die Oberfläche: Sie soll kühl, matt und kaum klebrig wirken.

Glasuren und Oxide: Wie Licht die Oberfläche liest

Mit Eisen- oder Manganoxiden lasierst du die Oberfläche dünn ein und wischst Überschuss von erhabenen Stellen. Vertiefungen behalten Farbe, Kanten werden heller. So entsteht Tiefe, die im Ofen dramatisch und zugleich subtil wirkt.

Glasuren und Oxide: Wie Licht die Oberfläche liest

Klares oder leicht getöntes Transparent betont jede Rille. Celadon liebt feine Gravuren, Tenmoku dramatisiert Kanten. Dünn auftragen, damit Struktur nicht ersäuft. Testplättchen helfen, den Sweet Spot zwischen Schutz und Sichtbarkeit zu finden.

Präsentation, Alltag und Community

Seitliches, weiches Licht macht Relief sichtbar. Nutze dunkle Hintergründe für helle Tone und umgekehrt. Detailaufnahmen mit Schrägsicht zeigen Rillen und Kanten. Beschreibe unter dem Bild Technik, Ton und Glasur – das hilft dir und inspiriert andere.
Mintaindustrial
Privacy Overview

This website uses cookies so that we can provide you with the best user experience possible. Cookie information is stored in your browser and performs functions such as recognising you when you return to our website and helping our team to understand which sections of the website you find most interesting and useful.